djangoO - European Festival of Gypsy Music
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djangoO

Begegnung von Flamenco, Gypsy-Jazz, Manouche, Klassik, World Music und Jazz auf Konzerten, Workshops, Konferenzen und Symposien. In einem Zeitraum von 5 Jahren präsentiert sich djangoO in 5 Festivals für eine Woche in Deutschland, Spanien, Serbien, Rumänien und Frankreich.

Die Idee

„Zigeunermusik“, so wie sie einer großen Öffentlichkeit bekannt ist, lebt von der Metapher singender und tanzender Menschen auf rauschenden, ausgelassenen Festen mit virtuosen Geigen- oder Gitarrenklängen. So klischeehaft diese Zuschreibung von außen ist, wird damit dennoch ein Wesenszug dieser fesselnden Musikkultur von Sinti und Roma zum Ausdruck gebracht, die die Fähigkeit besitzt, sich den mehrheitsgesellschaftlichen Hörern und deren Unterhaltungsbedürfnissen anzupassen. Eine außergewöhnliche Virtuosität auf unterschiedlichsten Instrumenten und ein vielfältiges Repertoire an Stücken war für die Sinti-Musiker oft das einzige Kapital, mit dem sie auf ihren Reisen ihren Lebensunterhalt verdienen konnten. Im 20. Jahrhundert flossen die Einflüsse verschiedenster europäischer Musikstile im „Jazz-Manouche“ oder „Gypsy-Jazz“ zusammen. Dessen berühmtester Vertreter war der französische Sinto „Django“ Reinhardt.

 

Der französische Komponist Claude Debussy traf 1910 in Budapest den ungarischen Roma-Musiker Bela Radics und schrieb über dessen Spiel in einem Café: „Er eröffnet den Seelen jene spezielle Schwermut, die wir nur selten erleben können und entreißt ihnen alle Geheimnisse – nicht mal ein Safe wäre vor ihm sicher.“ Auch die starke emotionale Wirkung der Musik der Sinti und Roma hat ihre Zuhörer immer wieder beeindruckt und in ihren Bann gezogen. Sie geht von grundlegenden Gemeinsamkeiten des empathischen und höchst virtuosen Vortrags aus. Diese Tradition ist den verschiedensten Stilistiken gemeinsam: ob im spanischen Flamenco, dem bulgarischen Manea, dem deutsch-französischen Manouche-Jazz, dem türkischen çiftetelli oder dem ungarischen Csárdás – alle sind sie stark familiär gebunden. Ganz unterschieden zur akademischen Didaktik der Klassik, des Jazz und Pop, wird in der Regel das musikalische Erbe vom Vater an den Sohn, vom Onkel an den Neffen usw. weitergegeben, ohne dass es schriftlich notiert ist. Innerhalb der Sippe bestehen die Bands mehr oder weniger als Familienunternehmen, in denen Söhne und Töchter mit ihrem Vater und ihren Cousins auf Tournee gehen und aufgrund der intensiven Musiziererfahrungen ihre Spielweise perfektionieren.

Festival Leitung

Walter Abt

Künstlerische Leitung

Walter Abt, geboren in Memmingen / Deutschland, ist ein außergewöhnlich vielseitiger Komponist und Interpret, mit einem besonderen Gespür für Improvisation, beeinflusst durch seine Freundschaft mit Sinti-Musikern. Im zarten Alter von 17 Jahren spielte er bereits verschiedene Instrumente in zahlreichen Ensembles: Jazz- und Akustikgitarre, Klavier, Trompete, Flügelhorn, Kontrabass, Akkordeon und Posaune. Solistische Präzision und technischen Schliff erhielt er während seines Studiums an der Musikhochschule in Graz, am Conservatorio Statale in Verona sowie in der Meisterklasse am Mozarteum Salzburg. Als Leiter des „ Munich Guitars Orchestra“ wurde er 1992 mit dem 1. Preis beim Bayerischen Orchesterwettbewerb sowie beim Deutschen Orchesterwettbewerb des Deutschen Musikrats ausgezeichnet. Er erhielt ebenfalls den Sonderpreis für hervorragende Interpretation zeitgenössischer Musik. 1998 wirkte Walter Abt als Arrangeur und Solist für Giora Feidman bei der CD „Schubert und Jiddische Lieder“ mit und konzertierte mit Feidman bei Live-Auftritten im Fernsehen. Auch die Zusammenarbeit mit Komponisten wie Leo Brouwer, Paulo Bellinati, Gianfranco Grisi, Ennio Morricone mit Orchestern wie den „Virtuosi di Praga“, „der Georgischen Kammerphilharmonie Ingolstadt“ und dem venezianischen „Orchestra de la Fenice“ ist durch Video- und CD-Einspielungen („Spaces“, „Concierto de Aranjuez“, “ Concerto del Benaco“) dokumentiert. Er überrascht sein Publikum immer wieder mit einer musikalischen Gratwanderung zwischen Klassik, Jazz und Weltmusik –auch mit historischen Instrumenten wie der Laute oder der Vihuela und ist ein gern gesehener Gast bei vielen internationalen Festivals.

Alexander Diepold

Leitung Organisation

Alexander Diepold ist Angehöriger deutscher Sinti, Diplomsozialpädagoge und Geschäftsführer der MADHOUSE gemeinnützigen GmbH seit 1987. A. Diepold ist Interessensvertreter der Sinti und Roma. Mit einem Team von 22 Fachkräften kümmert er sich in München um die sozialen und kulturellen Belange der Minderheit und kämpft seit Jahrzehnten um gleichberechtigte Bildungsteilhabe. Erinnerungsarbeit, Empowerment für Kinder und Jugendliche, nationale und internationale Netzwerkarbeit sowie öffentliche Arbeit gegen Rassismus und Diskriminierung bilden außerdem die tägliche Schwerpunktarbeit.

Ausgangspunkt

Die Bereiche Wohnen, Gesundheit, Bildung und Beschäftigung gelten als besonders diskriminierte Bereiche für Sinti und Roma europaweit. Deshalb sind alle EU-Länder aufgefordert, entsprechende Strategiepläne vorzulegen, um einen Zugang in alle Bereiche für die Minderheiten zu öffnen. Schwerwiegend wirkt das Thema Antiziganismus auf alle Bereiche ein. Inklusion ist das Hauptziel, ausgegrenzten Menschen in der Gesellschaft einen Platz einzuräumen, an dem sie gleichbehandelt und nicht aufgrund ihrer Abstammung benachteiligt werden. Um dem Ziel der Inklusion näherzukommen müssen verschiedene Wege eingeschlagen werden. Ein wesentlicher Teil ist die Anerkennung der Kultur und der aus dieser Kultur wachsenden Kraft. Musik ist ein wirksames Medium, um den Dialog zwischen Mehrheit und Minderheit zu fördern, das Gespräch auf Augenhöhe herzustellen, eine Basis für den Austausch und Transparenz kultureller Bereicherung möglich zu machen. Mit dem Projekt DjangoO werden Sinti und Roma aus verschiedenen europäischen Ländern die Präsentation ihrer außerordentlichen Fähigkeiten im musikalischen Bereich mit den für das Land typischen, länderspezifischen Musikinstrumenten ermöglicht. Mit Musik-Workshops, historischem Rückblick zur Entstehungsgeschichte der jeweiligen musikalischen Ströme wird die Öffentlichkeit aufgeklärt über eine mitten in der Gesellschaft lebende Kulturgemeinde. Damit könnte die Identität der Minderheit gestärkt werden. (Alexander Diepold)

Hall of Fame

Eine Auswahl von Künstlern der Gypsy Kultur
Django Reinhardt
Stéphane Grappelli
Tomatito
Chonchi Heredia
Bobby und Lancy Falta
Biréli Lagrène
Diknu Schneeberger
Fapy Lafertin
Stochelo Rosenberg

In Kooperation mit:

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